Seit 13 Jahren veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) den Ökumenischen Tag der Schöpfung. Er soll ein Zeichen setzen, dass die Kirchen konfessionsübergreifend, aus gemeinsamer christlicher Überzeugung, Verantwortung für Welt und Umwelt übernehmen. Der Tag ist zugleich Auftakt zur weltweit gefeierten Schöpfungszeit, die bis zum 4. Oktober dauert.
In diesem Jahr ist die zentrale Feier am Freitag, 1. September in Bremen. Sie steht unter dem biblischen Motto "Damit ihr das Leben in Fülle habt". Das Programm findet im St. Petri Dom, in der Bremischen Bürgerschaft und in Pavillons auf dem Grasmarkt statt.
Um 17 Uhr beginnt ein Festgottesdienst im Dom, an dem Geistliche aus sieben Konfessionen mitwirken. Es predigt der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus. Es musizieren ein Projektchor der Neuapostolischen Gemeinde, die Bläser des Posaunenwerks Bremen und Tobias Gravenhorst an der Orgel. Auch die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer, ist mit dabei. Der Gottesdienst wird in Gebärdensprache übersetzt und als Live-Stream übertragen.
Bereits ab 14 bis 17 Uhr gibt es ein Programm für Kinder und Erwachsene, unter anderem mit einer Spielzeugtausch-Aktion und einem Repair-Café. Bei einer Äthiopischen Kaffee-Zeremonie und einem Platzkonzert ist Zeit zum Austausch über das Thema Nachhaltigkeit. An einem Stand informiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Bremen über die konfessionsverbindende Zusammenarbeit der Kirchen.
Um 14 Uhr führt Henrike Weyh, der Leiterin des Dom-Museums, durch den Bibelgarten des St. Petri Doms zum Thema Vielfalt der Schöpfung. Um 15 Uhr startet eine Tier-Safari unter dem Motto Die Erde bringe hervor lebendiges Getier.
Zwei weitere etwa einstündige Stadtführungen mit der Kulturwissenschaftlerin Christine Holzner-Rabe zum Thema Arm und reich - Sorgen für andere beginnen um 14.30 und um 15.45 Uhr. Treffpunkt ist das evangelische Informationszentrum Kapitel 8.
Eine Antwort auf die Zerstörung
Um 15 Uhr startet am selben Ort ein Achtsamkeitsweg, der etwa eineinhalb Stunden an "Orte der Armut und Obdachlosigkeit" in der City führt. Obdachlosenseelsorger Harald Schröder und ein Gast mit eigener Erfahrung von Obdachlosigkeit begleiten die Gruppe. Hier geht es um Fragen der Gerechtigkeit, die mit der Schöpfungsverantwortung eng verknüpft sind.
Ebenfalls um 15 Uhr beginnt eine weitere Stadtführung mit der Kulturwissenschaftlerin Andrea Hauser zum Thema Zeit, dass sich was dreht– Bremen in der Reformation.
Den Abschluss des Tages macht ein Empfang in der Bremischen Bürgerschaft um 18.30 Uhr. Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen der Bundesregierung, hölt dort den festvortrag. "Das Zeitalter der Umweltzerstörung erfordert von den christlichen Kirchen eine Antwort, die aus dem Kern ihres Selbstverständnisses kommt", so sein Appell. Für diese Veranstaltung ist eine Online-Anmeldung erforderlich.
Gottesdienste auf Gartenschauen
Die Kirchen in Baden-Württemberg feiern dieses Jahr den Tag der Schöpfung zentral am 3. September auf der Landesgartenschau in Balingen (Zollernalbkreis). Im Festgottesdienst um 11 Uhr an der Haupt-Bühne predigt der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis, teilt die ACK Baden-Württemberg mit. Es wird Info-Stände kirchlicher und anderer lokaler und regionaler Umwelt-Gruppen und verschiedene Mitmachaktionen geben.
Ebenfalls am 3. September feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen den Tag der Schöpfung auf dem Gelände der Landesgartenschau in Fulda. Im Zentrum steht auch hier ein ökumenischer Gottesdienst, der um 12 Uhr am "Himmelzelt" beginnt. Gestaltet wird er von Landesbischöfin Beate Hofmann (EKKW), der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez sowie Erzpriester Martinos Petzolt von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Von 15 bis 17 Uhr gibt es unter dem Motto "Refill - nachgeschenkt" Kreatives zum Thema Schöpfung. Um 17 Uhr endet der Tag mit einer Andacht unter dem Titel "Mit dem Segen weitergehen".
Auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) lädt Kaufmannskirche in Erfurt am 1. September zu einem "Gebet für die Schöpfung" ein. Am 3. September findet in der Erfurter Severikirche ein ökumenischer Gottesdienst zur Schöpfungszeit statt. In Magdeburg veranstalten die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Sachsen-Anhalt und die Initiative Christen in Magdeburg am 9. September einen Gottesdienst in der Magdeburger Wallonerkiche.
In ganz Deutschland gibt es bis Anfang Oktober viele weitere Veranstaltungen zur Schöpfungszeit. Eine Übersicht findet sich auf der Seite der ACK Deutschland.