Die Sozialwissenschaftlerin Stetter-Karp sagte am Dienstag dem Online-Portal "Kirche-und-Leben.de" des Bistums Münster: "Es ist eindeutig, dass antisemitische, rassistische, menschenverachtende Haltungen und Äußerungen keinen Platz in einer katholischen Organisation haben."
Rechtlich entscheidend seien allerdings die jeweiligen Satzungen und Wahlordnungen, fügte Stetter-Karp hinzu. Wenn AfD-Mitglieder als Mandatsträger:innen kandidierten, müsse deshalb geprüft werden, ob eine solche Kandidatur abgelehnt werden könne. Es sei das "absolute Minimum, ein Bekenntnis zu christlichen Werten und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung gezielt abzuprüfen und eine Wahl an dieses individuelle Bekenntnis zu binden".
Bei einer Zuwiderhandlung könne damit eine Abwahl begründet werden, sagte Stetter-Karp. "Im Kern ist die Unvereinbarkeit von AfD-Mitgliedschaft und Übernahme eines kirchlichen Amtes der Maßstab", erklärte die ZdK-Präsidentin. Ein aktives Eintreten für die AfD widerspreche den "Grundwerten des Christentums".
Stetter-Karp steht seit 2021 an der Spitze der katholischen Laienorganisation. Mit Blick auf den im Juni 2024 in Erfurt stattfindenden 103. Deutschen Katholikentag und die hohen Umfragewerte für die AfD in Thüringen sagte sie: "Es ist gut und richtig, dass wir uns für Erfurt entschieden haben, denn wir sollten unser Licht als Christen nicht unter den Scheffel stellen und es spricht nichts dagegen, gerade die Marktplätze zu betreten, wo rechte Stimmen laut geworden sind."