Studie untersucht Antisemitismus unter Muslimen

Antisemitismus Akte
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Antisemitische Einstellungen in der Bevölkerung beleuchtet eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Adenauer-Stiftung
Studie untersucht Antisemitismus unter Muslimen
Antisemitische Einstellungen sind unter Muslimen stärker verbreitet als im Rest der Bevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung.

Der Studie zufolge stimmen im Bevölkerungsschnitt vier Prozent der Aussage zu, dass Juden "hinterhältig" seien. Unter Musliminnen und Muslimen lag die Zustimmung bei zwölf Prozent. Rund ein Viertel (26 Prozent) der Muslime bejahen demnach die Aussage, dass reiche Juden "die eigentlichen Herrscher der Welt" seien (Bevölkerungsdurchschnitt: sechs Prozent). Sieben Prozent akzeptieren Gewalt gegen Juden (Bevölkerungsdurchschnitt: zwei Prozent).

Für die Studie wurden zwischen Ende 2021 und im Frühjahr 2022 rund 5.500 Menschen ab 16 Jahren in Deutschland befragt. In der Stichprobe sollten mindestens 500 Personen islamischen Glaubens enthalten sein.

Konfrontiert wurden die Befragten nach Angaben der Studie mit bewusst harten Aussagen, um den "extremistischen Kern" der Bevölkerung zu messen. Gefragt wurde etwa nach der Zustimmung zu der Aussage "Juden müssen sich nicht wundern, wenn sie einen drauf bekommen". Zustimmung wurde dabei als Akzeptanz antisemitischer Gewalt gewertet.

Insgesamt lehne eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung antisemitische Aussagen entschieden ab, schreibt Studienautor Dominik Hirndorf mit Blick auf die Werte des Bevölkerungsdurchschnitts. Zugleich bedeuteten die Ergebnisse im Bereich der Gewaltakzeptanz eine nicht zu unterschätzende Zahl von potenziellen Gefährderinnen und Gefährdern. "Jedes Prozent ist eins zu viel", sagte Hirndorf dem Evangelischen Pressedienst.