Auf dem Bildschirm spannt sich ein Sternen-Firmament über den gezeichneten Erdball. Eine Stimme aus dem Off kündigt an: "Es gibt Momente, da berühren sich Himmel und Erde – eben wenn es um alles geht." In rund zweieinhalb Minuten erklärt der Animationsfilm mit einfachen Worten und Symbolen eine der ganz großen Lehren der katholischen Kirche – die der Sakramente. Katholisch für Anfänger heißt die Rubrik. Sie ist eine der Neuerungen des Internetportals katholisch.de
Die Webseite, die bereits 2004 gestartet war, hat einen Relaunch hinter sich. Am Rande der Herbstvollversammlung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in Fulda haben die Macher das neue Portal am Donnerstag freigeschaltet. Ausgebaut wurde dabei vor allem das Angebot an Videobeiträgen.
"Konzilskalender" für die Bistümer
Kernstück sei ein täglich neu produziertes Magazin, das Themen der katholischen Kirche aufgreife, sagt Medienbischof Gebhard Fürst. Darüber hinaus sollen auf der Internetseite – teils in Kooperation mit dem Internetportal des Kölner Domradios – Gottesdienste, Andachten und kirchliche Veranstaltungen übertragen werden. Ein Newsticker wird mit Meldungen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestückt.
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Das neue Konzept hat die Hamburger Agentur Jung von Matt entwickelt. Neben Video-Grußworten zum Neustart lächelt dem User etwa auf der Startseite der Tagesheilige Vinzenz von Paul entgegen. Ein "Konzilskalender" ist als Service für die Bistümer gedacht - hier sollen sie in Zukunft wichtige Großereignisse eintragen. Von den vormals elf Bereichen auf der alten katholisch.de-Seite sind fünf übrig. Auf Unterseiten finden sich etwa Informationen über Glaube und Kirche, aber auch Beratungs- und Seelsorgeangebote.
16 Mitarbeiter für das neue Portal
Unter den Rubriken "Themen" und "Video" lassen sich zudem journalistische Formate abrufen: Reportagen, Interviews, Hintergrundberichte. Denn, so betont der Bischof von Stuttgart-Rottenburg, die neugestaltete Seite richte sich sowohl an Katholiken und Menschen mit einem grundsätzlichen Interesse für die katholische Welt als auch an Kirchenferne. Das Angebot sei ein "Überzeugungsportal für notorische Schwarzseher", sagt Fürst.
Insgesamt 16 Mitarbeiter inklusive der Geschäftsführung arbeiten für das Portal. Finanziert werde das Internetangebot "innerhalb des Medienhaushaltes der katholischen Kirche", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch. Der Finanzhaushalt liegt den Angaben zufolge unter zwei Millionen Euro im Jahresetat.
Mit Blick auf die Klickzahlen geben sich die Macher optimistisch. Bislang zählt "katholisch.de" eigenen Angaben zufolge monatlich rund 210.000 Besucher. Bischof Fürst kündigte an, schnell am Reichweitenaufbau zu arbeiten. "Dabei werden Überlegungen im Social-Media-Bereich ebenso wichtig sein wie die Entwicklung von 'katholisch.de' auf mobilen Plattformen", sagte er.