Sender greifen bei den Titeln für ihre Fernsehfilme ja gern mal daneben. Bei Sat.1 hat irgendwer ein besonderes Händchen dafür, hübschen Komödien ein eher abschreckendes Etikett zu verpassen. Auch "Blonder als die Polizei erlaubt" ist weitaus sehenswerter, als der Titel nahe legt. Die Figuren unterscheiden sich zwar nur moderat von den Rollen, die die beiden Hauptdarsteller bekannt gemacht haben, doch schon allein die Kombination ist sehenswert: Diana Amft spielt die etwas tollpatschige Museumswärterin Dana, die lieber Polizistin geworden wäre, aber die Aufnahmeprüfung nicht geschafft hat. Dass man mitunter lebhaft an "Doctor’s Diary" denken muss und die junge Eifelpolizistin aus "Der Bulle und das Landei" gleichfalls nicht weit entfernt ist, liegt natürlich nicht zuletzt an der Art, wie Amft solche Figuren verkörpert; aber eben auch an einem Drehbuch, das sich womöglich an diesen Rollenvorbildern orientiert hat.
Körperbetonte Comedy
Im Grunde ist das jedoch egal, denn Amfts Spiel macht gerade wegen ihres Muts zur körperbetonten Comedy viel zu viel Spaß, um zu bemängeln, dass "Doctor’s Diary"-Regisseurin Sophie Allet-Coche ihre Hauptdarstellerin nicht erneut als Gretchen Haase hätte inszenieren sollen. Andererseits erinnert Maximilian Grill als Polizist, in dessen "Undercover"-Ermittlung Dana hineinplatzt, lebhaft an Andreas Kringge, den korrekten Partner des "Letzten Bullen", und auch für diese Serie hat Allet-Coche bei diversen Folgen Regie geführt. Gemessen an Amfts Powerfrauen ist Grill ein geradezu minimalistischer Schauspieler, der mit mimischen Nuancen große Wirkung erzielt, weshalb die beiden als Duo um so reizvoller sind.
Die Geschichte ist zwar an den Haaren herbeigezogen, aber Autor Fabian Hebestreit hat sich für die beiden Stars eine Vielzahl komischer Szenen ausgedacht: Ermittler Nils ist überzeugt, dass Kunsthändler Brecht (Hannes Hellmann) eine Formel für ein Nervengas auf einem USB-Stick außer Landes schmuggeln will. Deshalb treibt er sich überhaupt im Museum rum, wo er erst mal gemeinsam mit Dana in einem Sarkophag landet. Damit die Tarnung nicht auffliegt, erklärt Nils’ Kollegin (Winnie Böwe) Dana kurzerhand zu seiner Verlobten, was sich als Glücksgriff erweist, denn Brecht, von Danas Sachverstand begeistert, lädt beide erst zum Essen und dann in seine Villa ein. Eigentlich treibt die Museumswärterin den Polizisten in den Wahnsinn, zumal er ab sofort zum bevorzugten Opfer ihrer Missgeschicke wird; aber er muss notgedrungen mit ihr zusammenarbeiten.
Die große Stärke des Films liegt in der kurzweiligen Kombination komischer und spannender Szenen. Selbst beim fesselnden Finale bleiben sich Buch und Regie treu, auch wenn sich die Dinge zuspitzen: Dana stolpert erst über die Leiche von Nils’ Informanten und verliert dann auch noch das Notizbuch, in dem sie alle Informationen notiert hat; und am Ende ist zudem das Leben ihrer besten Freundin (Bettina Lamprecht) in Gefahr. Mitunter verliert man etwas den Überblick, zumal die Handlung nicht immer logisch ist, aber Hebestreits Methode, diverse Gags mindestens zweimal zu bringen, ist erstaunlich effektiv und führt zu einigen haarsträubend heiteren Szenen.