"Ganz gleich, mit welcher Schwere wir im Leben zu kämpfen haben: Es braucht immer wieder die Kraft zum Umdenken", sagte Koch dem Bremer "Weser-Kurier" (Samstag). "Um dann in irgendeiner Form Gedanken, Erwartungen loszulassen, um befreiter loszuleben."
Koch, der nach einem schweren Unfall in der TV-Sendung "Wetten dass..?" auf den Rollstuhl angewiesen ist, geht im Mai mit seinem neuen Programm "Schwerelos - Wie das Leben leichter wird" bundesweit auf Tournee. "Allgemein kann man sagen, dass unser Leben leichter werden kann durch Klassiker wie Glaube, Liebe, Hoffnung oder Dankbarkeit", sagte er.
Auch Sanftmut und Langmut, Demut, Kreativität und Selbstdistanzierung könnten helfen, dass sich Menschen nicht zu sehr ärgerten. Es gebe aber kein Patentrezept, das für alle Menschen passe. Eine wichtige Bedeutung hat für Koch die Hoffnung: "Hoffnung ist existenzerhaltend", sagte er. "Wenn wir keine Hoffnung mehr haben, dann hat alles keinen Sinn mehr."
Doch auch in vermeintlichen Sackgassen gebe es noch Zuversicht, betonte der Schauspieler. Bei ihm selbst habe es nach seinem Unfall besondere Momente gegeben, in denen seine Willenskraft zurückgekehrt sei: als er scheinbar schwerelos in einem Hallenbad der Klinik schwamm oder als er auf einem Balkon erstmals wieder ohne Hilfsmittel selbstständig durch Mund und Nase atmen konnte.
Samuel Koch, von klein auf Kunstturner bis hin zur Bundesliga, war im Dezember 2010 in der TV-Show mit Thomas Gottschalk schwer verunglückt, als er versuchte, mit speziellen Sprungstiefeln über fahrende Autos zu springen. Seitdem ist er vom Hals abwärts querschnittsgelähmt. Dennoch schloss er sein Schauspielstudium in Hannover ab. Seit 2018 gehört er zum Ensemble des Nationaltheaters Mannheim.