In den drei niedersächsischen Weihnachtspostämtern Himmelsthür, Himmelpforten und Nikolausdorf sind in diesem Jahr erneut Tausende Briefe von Kindern aus aller Welt für den Weihnachtsmann, das Christkind und den Nikolaus eingetroffen. Oft habe dabei der Ukraine-Krieg und der Wunsch nach Frieden eine Rolle gespielt, sagte am Donnerstag Postsprecher Jens-Uwe Hogardt aus dem Hildesheimer Stadtteil Himmelsthür, wo mit Unterstützung von Ehrenamtlichen alleine etwas mehr als 48.000 Sendungen beantwortet wurden.
Im Christkind-Postamt Himmelpforten bei Stade waren es nach Angaben seines Leiters Wolfgang Dipper etwa 28.000 Briefe. In Nikolausdorf im Landkreis Cloppenburg erwartete der Leiter des dortigen Nikolaus-Postamtes, Hubert Weddehage, etwa 6.000 Einsendungen.
Die weitesten Strecken legten Briefe aus Australien und Neuseeland zurück, Himmelpforten erreichte viel Post aus Taiwan. "Sogar Dubai war dabei", freute sich Dipper. Er berichtete von berührenden Briefen ukrainischer Kinder, die mit ihrer Familie nach Deutschland geflüchtet sind. Sie wünschten sich nichts sehnlicher als Frieden in ihrem Land. "Und dass sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können."
In den meist liebevoll gestalteten Briefen ging es im dritten Corona-Jahr zudem immer wieder um Gesundheit und um die Sehnsucht nach weißen Weihnachten. "Auch um einen neuen Kinderarzt für den Heimatort", bilanzierte Hogardt. Manchmal hätten Erwachsene geschrieben, die das Weihnachtspostamt als Kontaktbörse sehen würden und gerne einen Partner oder eine Partnerin hätten.
Wunsch nach neuem Kinderarzt
Unter den materiellen Wünschen führte wie in den Vorjahren technisches Gerät die Hitliste an, darunter Spielekonsolen, Handys und Tablets. "Und häufig möchten die Kinder ein Haustier, oft einen Hund", ergänzte Dipper, der aber genauso wie sein Kollege in Himmelsthür von einem Weihnachtsgeschenk auf vier Pfoten abriet. "So etwas muss wirklich gut überlegt werden."
Als ältestes Weihnachtspostamt Deutschlands feierte Himmelpforten in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen: Seit 1962 werden dort Kinderbriefe an den Weihnachtsmann und an das Christkind aus aller Welt beantwortet.
Den ersten Brief an den Weihnachtsmann schrieb die Tochter des Gastwirtes im Ort, und zwar "An den Weihnachtsmann im Himmel". Sie wünschte sich eine Puppe und einen Bruder. Vom örtlichen Poststellenleiter kam eine Antwort, mit Abziehbildern verziert und als "Luftpost" zurückgeschickt "aus dem Himmel hinter den Wolken".
Drei himmlische Postämter und zahlreiche Filialen
Das sprach sich herum: In Himmelpforten wohnt der Weihnachtsmann, der Kindern auf ihre Briefe antwortet. Mittlerweile unterstützt die Deutsche Post bundesweit sieben Weihnachtspostfilialen. Neben den drei himmlischen Ämtern in Niedersachsen gibt es je eine Filiale in Brandenburg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und im Saarland.