Mit einem Fernseh- und Radiogottesdienst aus Oldenburg eröffnet das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" an diesem ersten Adventssonntag (27. November) seine 64. Spendenaktion erstmals aus Oldenburg. Die live übertragene Feier aus der Ohmsteder Kirche steht unter dem Motto: "Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft", sagte die Sprecherin der Organisation, Anne Dreyer. Die Übertragung ist ab 10 Uhr im Fernsehprogramm der ARD zu sehen und auf NDR Info-Radio zu hören.
Den Gottesdienst wird der Moderator und Entertainer Yared Dibaba moderieren. Er selbst musste als Angehöriger der in Äthiopien lebenden Volksgruppe der Oromo 1979 als Kind vor einem Bürgerkrieg fliehen und wuchs in Falkenburg bei Oldenburg auf, wo er auch Plattdeutsch lernte. "Die Themen Flucht und Klimakrise kennen keine Grenzen. Darum gehen diese Themen und alle an", sagte er. "Wir müssen die Hoffnung bewahren und den aufrichtigen Willen haben, etwas verändern zu wollen."
Bereits am Vorabend laden die gastgebende Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg und das Hilfswerk zu einem Festabend in das Oldenburger Kulturzentrum PFL ein. Die Entertainerin Annie Heger wird durch den Abend mit der Präsidentin von Brot für die Welt, Dagmar Pruin, sowie mit Bischof Thomas Adomeit führen.
Als weitere Talk-Gäste werden die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags, Hanna Naber (SPD), die Direktorin einer Partnerorganisation des Hilfswerks in Bangladesch, Juliate Malakar, sowie die Oldenburger Landwirtin Maren Boltes erwartet, die auch in dem Gottesdienst mitwirken.
Rolle der Frauen stärken
Die kirchlich hochverbundene Heger zeigte sich beeindruckt, wie "Brot für die Welt" Frauen unterstützt: "Die Stärkung der Rolle der Frau ist einer der wichtigsten Schlüssel, um die Krisen der Welt anzugehen." Die gegenwärtigen Krisen hingen alle zusammen. "Wir haben nicht mehr die Zeit, sie eine nach der anderen abzuarbeiten."
Die Aktion "Brot für die Welt" wird traditionell mit einem Festgottesdienst am ersten Advent eröffnet - jedes Mal aus einer anderen Landeskirche. Die in den evangelischen Adventsgottesdiensten und an Weihnachten gesammelten Kollekten sind für das Hilfswerk bestimmt. In katholischen Kirchengemeinden wird für das entsprechende Projekt der Caritas, die Aktion "Adveniat", gesammelt.
Der erste Hilfsappell 1959 trug die Überschrift: "Menschen hungern nach Brot!" Er fand im Nachkriegsdeutschland, wo viele Menschen selbst Not und Hilfe erfahren hatten, eine unerwartet große Resonanz. "Brot für die Welt" wird getragen von evangelischen Landes- und Freikirchen und ist im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin angesiedelt.