Dorothee Sölles Wut neu beleben

Portrait der feministischen Theologin Dorothee Sölle
© Burkhard Bartel
Die Theologin und Dichterin Dorothee Sölle verstarb am 27. April 2003. Zum 20. Todestag soll es Gedenkveranstaltungen geben.
Aktionen zum 20. Todestag geplant
Dorothee Sölles Wut neu beleben
Die Theologin Dorothee Sölle fehlt. Im nächsten Jahr ist sie schon 20 Jahre tot. Der Bildungsreferent Hinrich Kley-Olsen sucht nun Mitstreiter:innen, die in Gedenkveranstaltungen mit Lesungen oder Gottesdiensten die Ideen Sölles neu aufleben lassen. In einem Zoom-Treffen lädt er zum Austausch. 

Dorothee Sölle war eine unerschrockene evangelische Theologin und Germanistin: politisch handelnd, feministisch streitend und mit einem Gespür für Echtheit der Worte. Ihre Bücher "Mutanfälle", "Atheistisch an Gott glauben" oder "Mystik und Widerstand" waren ihr Programm und Vermächtnis, das unterstreicht auch der Bildungsreferent Hinrich Kley-Olsen. Sölle träumte von einem wahrhaften Frieden in Zeiten der Aufrüstung. Ihre Solidarität mit den Armen in Lateinamerika hat sie in vielen Begegnungen gelebt. Ihre Politischen Nachtgebete in Köln gaben vielen damals neue Kraft zum gelebten Glauben und das Einstehen für Gerechtigkeit. An der Seite von ihrem zweiten Mann Fulbert Steffensky, einem früheren Benediktinerpater, war sie auf Kirchentagen eine gefragte, kritische Stimme.  

Am 27. April 2023 jährt sich Sölles Todestag zum 20. Mal. Nun möchte der Bildungsreferent Hinrich Kley-Olsen ihre Ideen wieder wachrufen in Gedenkveranstaltungen rund um ihren Todestag im April 2023. Dafür sucht der Pädagoge jetzt Mitstreiter:innen, die Veranstaltungen und Lesungen organisieren oder Gottesdienste mit Texten der Theologin und Germanistin anregen wollen. 

Kley-Olsen hat die Website www.dorothee-soelle.de eingerichtet, auf der kostenlos Audios und Texte mit Predigten und Vorträgen von Dorothee Sölle zu hören sind. Der Bildungsreferent aus dem Neuen Evangelischen Forum in Moers möchte Menschen ermuntern, sich von der Theologin neu inspirieren zu lassen. Wenn machbar, würde er auch eine Veranstaltung auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg organisieren. Auch dafür sucht er kurzfristig noch kirchliche Räumlichkeiten im Zentrum der Stadt. 

Für die Erinnerungsarbeit hat der engagierte Sölle-Anhänger schon einige Mitstreiter gefunden. Ein Sohn von Dorothee Sölle hat seine Teilnahme zugesagt, auch Theologinnen und Theologen, die über Sölle promovieren und die ehemalige Weggefährtin Bettina Hertel, die bei Sölle studiert hatte. 
Kley-Olsen selbst richtet im April 2023 in Moers eine Dorothee-Sölle-Gedenk-Veranstaltung aus. Das Ehepaar Anne und Nikolaus Schneider, der frühere Ratsvorsitzende der EKD, hätten bereits zugesagt.  

Für den weiteren Austausch gibt es am 13. September, um 20 Uhr, ein Zoom-Forum für Interessierte. Dort spricht auch die Sölle-Schülerin Bettina Hertel ein paar Worte. Anmeldungen an: mail@dorothee-soelle.de