"Einige haben das Gefühl, auf einmal selbst wieder im Krieg zu sein", schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Kolumne in "Bild am Sonntag". Sie hätten im Zweiten Weltkrieg Tote, Verletzte und brennende Städte gesehen. Die Angst habe sich in ihren Seelen festgesetzt.
Im Nachkriegsdeutschland habe es keine Zeit und keinen Willen gegeben, solche Geschehnisse aufzuarbeiten, erklärte Käßmann. "Heute wissen wir, dass solche verdrängten Traumata auch Jahrzehnte später Angst und Panik auslösen können." Alte Menschen in Deutschland benötigten deshalb derzeit Aufmerksamkeit und Trost. "Wir alle sollten überlegen, wen wir anrufen oder besuchen können, um über den Schrecken zu sprechen", schrieb die ehemalige hannoversche Landesbischöfin.