Hier können Sie die neue Folge "Was mich bewegt" zum Thema "Gerechte Sprache" hören.
Die Diskussion um das sogenannte "Gendern" hält weiter an und sorgt für viel Kontroverse. Auch Margot Käßmann, die frühere Ratsvorsitzende der EKD, räumt eigene Schwierigkeiten ein. "Ich bin jetzt schon über 60 und mir fällt das mit dem Gender-Sternchen schwer, obwohl ich das Anliegen gut verstehe." Die Theologin betont: "Ich finde es wichtig, bei der Sprache die zu hören, die das Gefühl haben, sie sind ausgegrenzt durch unsere Sprache. Sprache ist ja auch immer Herrschaft."
Im Gespräch mit Tobias Glawion, dem Chefredakteur des Evangelischen Medienhauses Stuttgart, beleuchtet die prominente Theologin die verschiedenen Facetten des Themas und plädiert für eine differenzierte Betrachtungsweise. "Der Gender-Stern ist doch der Versuch, Menschen, die sich als divers oder vielleicht auch als queer bezeichnen würden, zu inkludieren in die Sprache, die sich nicht Mann oder Frau eindeutig zuordnen wollen, können und fühlen. Das finde ich ein angemessenes Anliegen, weil es uns im Bewusstsein auch klarer macht: Unsere Schemata von Mann und Frau sind vielleicht auch sehr eng gedacht."
Dabei sei auch sie selbst bereit, eigene Einstellungen zu überdenken. "Ich schließe nicht aus, dass da bei mir auch noch ein Lernprozess einsetzt und ich meine Sprache auch nochmal verändere. Also so jung fühle ich mich noch, dass das sein könnte. Ich will da auch nicht verhärten."
evangelisch.de dankt dem Evangelischen Medienhaus in Stuttgart für die Kooperation.