In Deutschlands größtem Weihnachtspostamt im brandenburgischen Himmelpfort sind in diesem Jahr bereits rund 15.000 Wunschzettel eingetroffen. Um die Briefe aus Deutschland und aller Welt zu beantworten, habe sich der Weihnachtsmann „vom Nordpol wieder auf den Weg nach Brandenburg gemacht“ und sei am Donnerstag mit einem umweltfreundlichen gelben Elektro-Dreirad in Himmelpfort angekommen, teilte die Deutsche Post mit.
Der „Weihnachtsmann und seine Engel“ würden nun wieder bis Heiligabend die Kinderbriefe lesen und beantworten, hieß es. Die Post habe auch in diesem Jahr zur Beantwortung der Briefe 20 Helfer:innen engagiert. Wegen der anhaltenden Corona-Infektionsgefahr sei das Weihnachtspostamt jedoch für Besucher auch in diesem Jahr leider nicht öffentlich zugänglich.
Über das Briefzentrum in Hennigsdorf bei Berlin würden die Antworten dann an die Kinder in aller Welt versandt. Auch in diesem Jahr trügen alle Antwortbriefe den begehrten Himmelpforter Weihnachtsmann-Sonderstempel. „Da dem bärtigen Alten auch der Umweltschutz sehr am Herzen liegt, antwortet er auf Recyclingpapier“, hieß es.
Nach der Zahl der Briefe ist Himmelpfort den Angaben zufolge die größte der sieben Weihnachtspostfilialen in Deutschland. Im vergangenen Jahr trafen bis Heiligabend rund 320.000 Wunschzettel aus 62 Ländern ein. Laut Post sollten die Wunschzettel bis spätestens dritten Advent (12. Dezember) in Himmelpfort eintreffen, damit die Antwort noch rechtzeitig auf den Weg gebracht werden kann.
Die Geschichte des Weihnachtspostamtes in dem etwa 440 Einwohner:innen zählenden Örtchen in Nordbrandenburg begann vor 37 Jahren. Im Jahr 1984 schrieben zwei Kinder aus Sachsen und Berlin an den Weihnachtsmann nach Himmelpfort. Die damalige Postmitarbeiterin konnte diese Briefe nicht in Himmelpfort zustellen, wollte sie aber auch nicht mit dem Vermerk „Empfänger unbekannt“! zurückschicken. Deshalb antwortete sie den Kindern selbst. Das sprach sich herum.
Bis 1989 beantwortete die Mitarbeiterin gemeinsam mit anderen Postlerinnen jährlich rund 75 Briefe in Himmelpfort. Nach 1990 nahm die Anzahl der Wunschzettel nach Angaben der Post erheblich zu. Bald gingen in der Vorweihnachtszeit täglich 1.000 - manchmal bis zu 2.000 - Briefe ein. Diese Mengen konnten die Postmitarbeiterinnen vor Ort nicht mehr bewältigen. Deshalb engagierte die Post 1995 erstmals zwei "Weihnachtsmannhelfer”. Inzwischen sind es 20 Helferinnen und Helfer. Denn über die Jahre kamen stetig mehr Wunschzettel dazu.
Bundesweit gibt es laut Post sieben Weihnachtspostfilialen, etwa in Himmelsthür, einem Ortsteil von Hildesheim, in Himmelpforten bei Stade (beide Niedersachsen), in Engelskirchen im Bergischen Land (Nordrhein-Westfalen) oder in St. Nikolaus im Saarland. Insgesamt trafen im vergangenem Jahr 665.000 Wunschzettel in den sieben Weihnachtspostämtern ein.