"Die Verwüstungen sind schrecklich: Menschen, die umgekommen sind, verletzt wurden, alles verloren haben. Leben, das von jetzt auf gleich zerstört wurde", sagte Latzel am im nordrhein-westfälischen Haan. Im alten Dorfkern des Ortes wurden das Pfarrhaus und die Barockkirche überflutet.
Hauptamtliche und ehrenamtliche Helfer seien unermüdlich im Einsatz: "Wir erleben dankbarerweise eine enorme Hilfsbereitschaft, weil es die Menschen bewegt. Ich bin beeindruckt von diesem Einsatz vor Ort", sagte Latzel. Es sei wichtig, dass die Kirche jetzt bei den Betroffenen und den Helfern sei, betonte der Präses der rheinischen Landeskirche, die sich über Teile von NRW und Rheinland-Pfalz sowie über das Saarland erstreckt. Die Notfallseelsorger und Gemeindepfarrer seien seit Tagen unterwegs, um da zu helfen, wo Menschen der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
Manches sei schwer zu ertragen, aber trotz des Elends seien die Orte nicht gottverlassen: "Manchmal höre ich jetzt: Wo ist Gott? Für mich ist Christus tief im Schlamm bei den Bedrängten." Der Theologe, der in den zurückliegenden drei Tagen unter anderem die besonders betroffenen Kirchengemeinden in Euskirchen, Swisttal-Heimerzheim, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Adenau besucht hatte, würdigte die große Spendenbereitschaft.
Seit dem vergangenen Freitag seien nach einem Spendenaufruf der Evangelischen Kirche, unter anderem der Diakonie Katastrophenhilfe, bereits fünf Millionen Euro zusammengekommen. Vier Millionen davon sollen sofort zur Auszahlung freigegeben werden. Die Soforthilfen werden den Angaben nach über einen lokalen Partner, die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, verteilt. Betroffene Gemeinden sollen unbürokratisch jeweils 10.000 Euro bekommen können. Den Menschen werde Bargeld ausgezahlt, erläuterte Latzel. Bei der Kollekte am kommenden Sonntag werde ebenfalls für die Flutopfer gesammelt.
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