Bonn (epd). Das Unesco-Welterbekomitee berät in einer Online-Sitzung vom 16. bis zum 31. Juli über die Aufnahme neuer Kultur- und Naturerbestätten. Aus Deutschland nominiert sind die Künstlerkolonie Mathildenhöhe Darmstadt und die „SchUM-Stätten“ der mittelalterlichen jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz, wie die Deutsche Unesco-Kommission am Donnerstag in Bonn mitteilte. Außerdem ist Deutschland gemeinsam mit anderen Ländern an den Nominierungen „Bedeutende Kurstädte Europas“ und „Grenzen des Römischen Reiches - Donaulimes und Niedergermanischer Limes“ beteiligt.
Weltweit sind den Angaben zufolge mehr als 40 Stätten für die Unesco-Welterbeliste nominiert, darunter die Regenwälder und Feuchtgebiete der Region Kolchis in Georgien, die Bergbaulandschaft von Rosia Montana in Rumänien und das Anwesen des Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx in Rio de Janeiro in Brasilien. Außerdem werde das Komitee prüfen, welche Welterbestätten als gefährdet gelten, weil sie etwa durch bewaffnete Konflikte, den Klimawandel, Naturkatastrophen oder Baumaßnahmen bedroht sind, hieß es. Unter anderem drohten dem Great Barrier Reef in Australien und der italienischen Stadt Venedig und ihrer Lagune die Eintragung in die Liste gefährdeter Welterbestätten.
Auf der Liste des Unesco-Welterbes stehen nach Angaben der Deutschen Unesco-Kommission derzeit 1.121 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. Von diesen Stätten gelten 53 als bedroht. Deutschland verzeichnet 46 Welterbestätten.