München (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat sich entsetzt geäußert von der Bluttat in Würzburg. Die Messerattacke habe Menschen aus dem Nichts heraus getroffen, sagte er am Samstag dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Sie kommt zu einer Zeit, in der viele aufatmen und das Leben wieder neu zu genießen beginnen, weil der Höhepunkt der Pandemie überwunden scheint.“
Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, sagte weiter: „Umso mehr trifft uns ein Verbrechen, das uns mitten in dieses Aufatmen hinein unsere Verletzlichkeit vor Augen führt.“ Er zünde daher eine Kerze an und bete für die Toten und ihre Angehörigen, die Verletzten und alle, die von diesem schrecklichen Ereignis verunsichert und betroffen sind.
Am Freitag hatte ein Mann ersten Ermittlungen zufolge wahllos Passanten in der Würzburger Innenstadt mit einem Messer angegriffen. Drei Menschen starben, weitere wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Der mutmaßliche Angreifer wurde laut Polizei bei seiner Festnahme durch einen gezielten Schuss am Oberschenkel verletzt.
Laut Zeugenangaben soll der 24-Jährige während der Tat „Allahu Akbar“ gerufen haben. Ein islamistisches Motiv werde daher geprüft, erklärte die Polizei. Der Festgenommene sei somalischer Staatsangehöriger, der in einer Obdachlosenunterkunft in Würzburg wohnt. Nach Worten des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) von Freitagabend soll er in der jüngsten Vergangenheit wegen Gewalttätigkeiten aufgefallen und in psychiatrischer Behandlung gewesen sein.