Oaxaca de Juárez, Hermosillo (epd). In Mexiko ist erneut ein indigener Aktivist ermordet worden. Die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Sonora bestätigte am Dienstag (Ortszeit), dass ein am Vortag gefundener Toter durch eine DNA-Untersuchung als Tomás Rojo Valencia von der Bevölkerungsgruppe der Yaqui identifiziert wurde.
Die Tochter Valencias, Pamela Samatra, hatte vor einem Monat das Verschwinden ihres Vaters angezeigt. Die sterblichen Überreste wurden in einem geheimen Grab nahe der Stadt Vicam entdeckt. Die Leiche zeigte Spuren von Gewalt.
Rojo Valencia war ein Sprecher der Yaquis, die im Norden Mexikos beheimatet sind. Der 57-Jährige kämpfte unter anderem gegen eine Wasserleitung, durch die große Mengen Wasser aus der Region in die Landeshauptstadt Hermosillo gepumpt werden. Die Yaquis sprechen von einer Überausbeutung und befürchten, dass durch die Anlage das Überleben in ihrer Heimat gefährdet ist.
In den vergangenen Wochen waren zwei weitere Yaqui-Aktivisten ermordet worden, eine Frau wird seit dem 17. Juni vermisst. Das Staatliche Institut der Indigenen Völker (INPI) verurteilte die Tat. Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Umweltschützer und Menschenrechtler. Nach Angaben des Umweltzentrums Cemda wurden 2020 insgesamt 18 Menschen umgebracht, die sich gegen die Zerstörung der Umwelt eingesetzt hatten. In den Jahren 2019 und 2020 starben nach Angaben des Menschenrechtsnetzwerkes Red TDT 45 Menschenrechtler eines gewaltsamen Todes.