Genf (epd). Eine Gruppe von mehr als 50 UN-Experten hat alle Staaten zur Anerkennung und Umsetzung des Rechts auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt angemahnt. Das Recht der Menschen auf eine gesunde Umwelt werde derzeit von 156 UN-Mitgliedsländern anerkannt, erklärten die Experten in einem Aufruf, den die Vereinten Nationen am Freitag in Genf veröffentlichten. Die UN selbst, die insgesamt 193 Mitgliedsländer umfassen, hätten dieses Recht auch noch nicht formal anerkannt.
Anlässlich des Weltumwelttages am Samstag betonten die Expertinnen und Experten, dass der Klimawandel, Verschmutzung und neue Infektionskrankheiten wie Covid-19 die Menschen bedrohten. Die Krisen beeinträchtigten die Umsetzung vieler Menschenrechte, etwa auf Leben und Nahrung. In den Umweltkrisen seien die Rechte vieler Minderheiten und benachteiligter Gruppen besonders gefährdet, dazu gehörten Arme, Ältere, Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle, Indigene, Menschen mit afrikanischen Wurzeln, Menschen mit Behinderung, Migranten und Flüchtlinge.
Die Initiative zu dem Appell ging von David R. Boyd aus, dem UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und Umwelt. Unterzeichnet haben ihn unter anderem Karima Bennoune, Sonderberichterstatterin für kulturelle Rechte und Pedro Arrojo-Agudo, Sonderberichterstatter für die Menschenrechte auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen.