Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich im Kampf gegen den Klimawandel für eine CO2-Bepreisung weltweit ausgesprochen. Dies müsse natürlich Schritt für Schritt etabliert werden, sagte sie beim virtuellen internationalen Petersberger Klimadialog am Donnerstag.
Der CO2-Preis, der aus dem Handel mit Verschmutzungszertifikaten entsteht, sei „ein besonders geeignetes Instrument der Lenkung“, fügte Merkel hinzu. Das zeige auch der bisherige europäische Emissionshandel im Energiebereich. Es biete sich an, ihn auf weitere Sektoren auszuweiten, zum Beispiel auf die Bereiche Wärme und Verkehr. Deutschland habe dies getan.
Die Kanzlerin verwies zugleich auf die erst am Vortag von der Bundesregierung angekündigten neuen Klimapläne: So soll bis 2030 der Treibhausgasausstoß im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent statt wie bisher geplant um 55 Prozent sinken. Für 2040 wird den Plänen zufolge ein neues Zwischenziel von minus 88 Prozent Treibhausgasen festgesetzt. Die bislang für 2050 angepeilte Klimaneutralität soll bereits 2045 erreicht sein.
Damit zieht die Regierung Konsequenzen aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das Teile des deutschen Klimapakets als verfassungswidrig beurteilt hat, weil es die Hauptlast zur Begrenzung der Erderwärmung der jüngeren Generation aufbürde. Der Petersberger Dialog dient auch der Vorbereitung der UN-Klimakonferenz im November im schottischen Glasgow.