Berlin (epd). Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW hat die künftige Bundesregierung aufgefordert, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten und die Opfer des Uranbergbaus in Deutschland zu entschädigen. Als erster Schritt sollte die Verpflichtung der Staaten durch den Vertrag anerkannt werden, den Opfern von Atomwaffen auf dem eigenen Hoheitsgebiet zu helfen, erklärte die Organisation am Sonntag in Berlin nach einer virtuellen Mitgliederversammlung.
So hätten die heute in Deutschland lebenden Opfer des ehemaligen Atomwaffenprogramms der Sowjetunion durch den Uranbergbau bisher keine Kompensation oder Unterstützung durch das damals zuständige Bergbauunternehmen bekommen, betonte IPPNW. Hier könne Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen, indem es sich vorab an die Inhalte des internationalen Völkerrechtsvertrags halte.
Die Medizinerinnen und Mediziner verlangten zudem eine konsequente Verfolgung der Pariser Klimaziele. Basis müssten ein sparsamer und effizienter Umgang mit Energie sowie eine Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen mit einer möglichst positiven ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Bilanz sein, hieß es. Deutschland trage eine große Verantwortung im Blick auf den Klimawandel.
"Ohne den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion, gekoppelt an massive Investitionen in Speicher- und Wiederverstromungstechnologien, ist die Energiewende und damit die Einhaltung der Klimaziele von Paris nicht zu bewältigen", betonte Vorstandsmitglied Angelika Claußen. Klimaschädliche Subventionen müssten gestoppt und die Kreislaufwirtschaft ausgebaut werden.