Berlin (epd). Natur- und Tierschutzorganisationen fordern eine deutliche Anhebung des deutschen Klimaziels auf mindestens 70 Prozent Treibhausgas-Minderung bis 2030. Dazu gehöre ein Kohleausstieg bis 2030 ohne weitere Kompensationen an die Energierkonzerne, heißt es in einem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Forderungskatalog von 36 deutschen Organisationen zur Bundestagswahl. Dazu gehöre aber auch ein Ende der Neuzulassungen für Pkw mit Verbrennungsmotoren vor 2030 sowie eine Anhebung des Ausbaupfades für erneuerbare Energien auf 80 Prozent bis 2030.
Bis 2035 müsse der Strombedarf in Deutschland vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Notwendig sei auch ein konsequenter Umbau der Agrarpolitik im Einklang mit dem Tier-, Natur- und Klimaschutz.
Derzeit sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 nur um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Die Treibhausgasneutralität soll bis 2050 erreicht werden.
In der kommenden Legislaturperiode sei eine neue Art des Politikmachens notwendig, erklärten die Organisationen. Der politische Kompass müssten die internationalen Klimaziele sein. Die nächsten vier Jahre würden maßgeblich darüber entscheiden, ob es gelingen werde, die globale Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und das Artensterben zu beenden. Eine "Legislatur der Transformation" sei überfällig.
Zu den Organisationen gehören unter anderem der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Naturschutzbund (Nabu", Greenpeace, WWF, Germanwatch und Pro Wildlife.