Brüssel (epd). Die EU hat in der Klimapolitik ein großes Fernziel und ein kleineres Zwischenziel. Das Fernziel für 2050 lautet Klimaneutralität - ab Mitte des Jahrhunderts sollen also unter dem Strich keine weiteren klimaschädlichen Gase mehr den Treibhauseffekt verstärken. Das Zwischenziel für 2030 lautet Treibhausgaseinsparungen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990. Auf beide haben sich Unterhändler von Europaparlament und EU-Ministerrat geeinigt, die Einigung muss noch bestätigt werden.
Umstrittener als das Fernziel war das Zwischenziel, denn das Parlament hatte sogar minus 60 Prozent gewollt. Zudem berücksichtigt die Marke die Aufnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre zum Beispiel durch Wälder. Es müssen demnach nicht volle 55 Prozent Ausstoß eingespart werden. Das Ziel ist ein gemeinschaftliches - die Einsparpflichten können also verschieden auf die EU-Länder verteilt werden.
Ein Klimaziel für 2050 gab es noch nicht, eines für 2030 schon. Es wurde 2014 beschlossen und sah eine Minderung um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 vor.
Daneben gab es ein Klimaziel für 2020: minus 20 Prozent. Dieses wurde voraussichtlich erreicht. Der Europäischen Umweltagentur (EEA) in Kopenhagen zufolge lag die EU zum Ende des Jahres auf Kurs, obgleich noch keine genauen Daten vorliegen. Bereits 2019 und damit vor der Corona-Pandemie waren die Emissionen laut vorläufigen EEA-Zahlen um etwa 24 Prozent gegenüber 1990 gesunken.