Oaxaca de Juárez, Popayán-Cauca (epd). Die Gewalt gegen soziale Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger in Kolumbien findet kein Ende. Am Dienstag (Ortszeit) ermordeten Unbekannte die Gouverneurin des indigenen Reservats La Laguna, Sandra Liliana Peña, im südwestlich gelegenen Bundesstaat Cauca. Die Politikerin wurde regionalen Medien zufolge zu Hause überfallen, gezwungen, ihr Haus zu verlassen und dann erschossen.
Liliana Peña hatte sich nach Angaben des Regionalen Indigenen Rats von Cauca (CRIC) gerade auf ein Treffen mit Regierungsvertretern in der Provinzhauptstadt Popayán vorbereitet, das an diesem Tag stattfinden sollte. Einige Tage zuvor hatte sie gegen den zunehmenden Anbau von Drogen durch kriminelle Organisationen in ihrer Region protestiert. Indigene Organisationen gingen davon aus, dass das der Hintergrund des Mordes war.
Der CRIC wirft der kolumbianischen Regierung vor, nichts gegen die zunehmenden Angriffe auf Anführer und Mitglieder der Gemeinden zu unternehmen. Präsident Iván Duque sei verantwortlich für die Gewalt, weil er den Friedensvertrag nicht anerkenne und sich nicht darum kümmere, dass das Recht auf Sicherheit und Autonomie auf dem Gebiet der Indigenen gewährleistet sei.
Dem Menschenrechtsinstitut Indepaz sind in Kolumbien allein in diesem Jahr bereits 52 soziale und indigene Aktivisten sowie Menschenrechtsverteidiger ermordet worden. Seit der Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen der Guerillaorganisation FARC und der Regierung 2016 seien es 1166.