Münster (epd). Um die Ziele der Pariser Klimakonferenz in Deutschland zu erreichen, sind nach Worten von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) deutlich mehr Anstrengungen nötig. Es sei zwar erfreulich, dass der Anteil an Erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung in Deutschland im vergangenen Jahr auf 46 Prozent gestiegen sei, sagte Schulze am Donnerstagabend bei einer Online-Diskussion in Münster. Das eingeschlagene Tempo reiche jedoch nicht aus, wenn man an dem beschlossenen Ziel festhalte, den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Die SPD-Politikerin beklagte Widerstände gegen eine energiepolitische Wende und kritisierte in diesem Zusammenhang auch die schwarz-gelbe Landesregierung Nordrhein-Westfalens. Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, hielt der Umweltministerin entgegen, dass auch Politiker der SPD energiepolitische Reformen bremsten.
Der Bundestag hatte im Dezember des vergangenen Jahres den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien beschlossen. Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) beinhaltet Maßnahmen, die den stockenden Ausbau von Windkraft- oder Solaranlagen beschleunigen sollen. Bis 2030 soll der Anteil Erneuerbarer Energien an dem in Deutschland erzeugten und verbrauchten Strom bei 65 Prozent liegen.