Nördlingen (epd). Die Hälfte des heutigen Freistaats Bayern lag vor 14 Millionen Jahren offenbar unter einer dicken Ascheschicht begraben. Diese neue Erkenntnis gab am Donnerstag der Leiter des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt, Roland Eichhorn, nach Entdeckung einer bisher verborgenen Schicht aus Vulkanstaub in den Tiefen des Meteoritenkraters Nördlinger Ries bekannt. Bei Bohrungen sei man in 218 Metern Tiefe auf Asche gestoßen. Damals sei der Krater noch nicht verfüllt gewesen, so dass sich in der Vertiefung die Ascheschicht erhalten konnte und nicht der Abtragung zum Opfer fiel, hieß es weiter.
Die Asche stammt von Vulkanausbrüchen aus dem Pannonischen Becken im heutigen Ungarn. Ostwinde hätten die Asche 600 Kilometer weit bis ins heutige Bayern transportiert. Dabei habe es solche Mengen an Vulkanstaub gegeben, dass sich die Sonne verdunkelt habe und "Bayern" kalte Monate beschert habe.
Nach bisherigen Erkenntnissen schwemmten Regenfälle den Staub in Mulden und Senken zusammen und bildeten so im Raum Augsburg, Moosburg, Mainburg und Landshut die größten Bentonit-Vorkommen Deutschlands. Bentonit ist den Angaben zufolge ein begehrter Bodenschatz, der in der Lebensmittelindustrie, im Spezialtiefbau und in Gießereien unverzichtbar ist.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Journal of Geophysical Research Planets" veröffentlicht.