Berlin (epd). Ein neues zivilgesellschaftliches Bündnis aus Sozialverbänden, Gewerkschaften und Kirchen fordert den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs als Beitrag zur Mobilitätswende. "Alle Menschen müssen Zugang zu klimafreundlicher Mobilität haben", sagte der Präsident des Naturschutzbund Deutschland (Nabu), Jörg Andreas Krüger, am Donnerstag bei der Vorstellung des neuen Bündnisses Sozialverträgliche Mobilitätswende. Dazu brauche es einen deutlichen Ausbau des Angebots für Bus und Bahn.
In dem Bündnis haben sich unter anderen der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Sozialverband VdK und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zusammengeschlossen, um das Ziel eines gerechten Wandels des Verkehrssektors voranzutreiben. Hinter dem Bündnis steht die Mercator-Stiftung. Es sei wichtig, ökologische, ökonomische und soziale Anliegen bei der Mobilitätswende zu verbinden, sonst gelinge diese nicht, betonte Lars Grotewold von der Mercator-Stiftung.
Die Präsidenten des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, sagte, der öffentliche Nahverkehr müsse bezahlbar bleiben und barrierefrei werden. Vor allem im ländlichen Raum brauche es eine bessere Nahverkehrsanbindung. Dort sei der Individualverkehr immer noch auf das Auto ausgelegt, was für Menschen mit Behinderung, für Hochbetagte und junge Menschen ohne Führerschein keine Teilhabe ermögliche.
Die EKD-Referentin für Nachhaltigkeit, Ruth Gütter, sagte, der Einsatz für Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit sei eine Kernaufgabe des christlichen Glaubens. Die EKD setze sich seit langem für Umweltschutz ein und wolle selbst bis 2050 klimaneutral werden. Wichtig sei, dass es eine strukturelle Wende gebe, die nicht zulasten der Schwächeren gehe. Das Bündnis hat ein Papier mit Handlungsvorschlägen erarbeitet, die jetzt mit Politik und Gesellschaft diskutiert werden sollen.