Saarbrücken (epd). Um Natur und Industrie sowie Ursprung und Moderne geht es in diesem Jahr bei den Musikfestspielen Saar. Das Festival werde in zwei Teile aufgesplittet - einmal vom 1. bis 15. Mai und dann noch einmal vom 1. September bis 1. Oktober, teilten die Organisatoren am Donnerstag in Saarbrücken mit. Neben Darbietungen vor Ort seien alle Konzerte auch im Streaming ohne Zahlschranke auf der Internetseite des Festivals zu sehen, sagte Leiter Bernhard Leonardy. Die Zuschauer könnten dann nach den Konzerten Geld spenden. "Wir sind überzeugt, dass die Leute, die die Musik schätzen, auch ihren Beitrag dazu leisten werden", betonte er.
Zehn Konzerte werden den Angaben zufolge während des Prologs des Festivals im Mai unter dem Titel "Ursprünge I" modellhaft im Zeltpalast Merzig mit Corona-Testzentrum vor Ort, als Gottesdienste und als Wandelkonzerte angeboten. Dieses Angebot dürfte auch bei steigender Inzidenz möglich sein, sagte Leonardy. Für die kirchlichen Konzerte seien zwischen 70 und 80 Plätze verfügbar. Es braucht lediglich eine Anmeldung mit Kontaktdaten, der Eintritt ist frei. Für die "Ursprünge II" im Herbst planen die Veranstalter mit größeren Konzerten.
"Ein Musikfestival in schwieriger Zeit soll auch ein Zeichen des Aufbruchs sein", sagte Leonardy: "Die Menschen hungern nach Kultur." Es sei ganz wichtig, ein Zeichen zu setzen.
Den Auftakt macht laut Dramaturgin Eva Karolina Behr am 1. Mai das A-cappella-Ensemble "Voces 8", das auch für die ausgefallene Ausgabe 2020 vorgesehen war. Das sonic.art Saxophonquartett begleite wiederum am 2. Mai Walter Ruttmanns Stummfilm "Berlin - Sinfonie der Großstadt", nicht mit Stummfilmmusik, sondern mit Werken, die vor rund 100 Jahren zur Zeit des Films entstanden. Vorgesehen sind auch zwei Wandelkonzerte: eines in Kooperation mit "Maileuchten" im Garten der Sinne Merzig-Hilbringen von Studierenden der Hochschule für Musik Saar und eines als Orchideenwanderung mit Flötenklängen im Bliesgau.
Der Titularorganist der Pariser Kathedrale Notre Dame, Olivier Latry, werde am 6. Mai zwei Konzerte in der Saarbrücker Basilika St. Johann als musikalisches Abendlob anbieten. Den Abschluss am 15. Mai bildet laut Behr ein Werkstattkonzert zur Uraufführung von "Flegeljahre". Das GrauSchumacher Piano Duo stelle erste Ausschnitte aus dem auf dem gleichnamigen Roman basierenden Werk vor. Im Herbst sei dann das komplette Stück mit dem Schauspieler Ulrich Noethen zu sehen, der dann auch selbst musikalisch aktiv werde.