Eberswalde, Braunschweig (epd). Bei der vierten Bundeswaldinventur soll die Entwicklung der Wälder mit Messungen an 80.000 Probepunkten in ganz Deutschland ermittelt werden. Nach mehrjähriger Vorbereitung würden die Feldaufnahmen nun im Frühjahr beginnen, teilte das zuständige Thünen-Institut am Dienstag in Eberswalde und Braunschweig mit. Die Waldinventur werde von Bund und Ländern gemeinsam vorgenommen und vom Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde koordiniert und ausgewertet. Ergebnisse sollen 2024 vorliegen.
Die Erhebung ist den Angaben zufolge alle zehn Jahre gesetzlich vorgeschrieben und wurde bereits zweimal durch Zwischeninventuren ergänzt. Ein Teil der Stichprobe werde deshalb innerhalb von 35 Jahren nun zum sechsten Mal erfasst. Für die Erhebung seien rund 100 Inventurtrupps geschult worden.
Wegen der großen Waldfläche und der großen Zahl an Bäumen werde der Wald mit einem Stichprobenverfahren erfasst, hieß es. Die Probepunkte seien in einem systematischen Netz über ganz Deutschland verteilt. Auf Luftbildern sei vorab überprüft worden, welche Probepunkte im Wald liegen, nur diese Punkte würden im Gelände aufgesucht.
Bei den Feldaufnahmen sollen den Angaben zufolge bis Ende 2022 Bäume und Totholz vermessen, Baumarten und Waldstrukturen erfasst, Probenmaterial für genetische Analysen gesammelt und viele weitere Daten erhoben werden. Daraus werde dann unter anderem errechnet, wie viel Wald es in Deutschland gibt, wem er gehört, wie sich die Zusammensetzung der Baumarten und Altersstruktur sowie Holzvorrat und Kohlenstoffspeicherung entwickeln und wie strukturreich und naturnah die Wälder sind.