Wien/Genf (epd). Der Internationale Suchtstoffkontrollrat hat vor einem zunehmenden Drogenkonsum unter älteren Menschen gewarnt. Die drogenbedingten Todesfälle in der älteren Generation erhöhten sich ebenso, erklärte der Suchtstoffkontrollrat der Vereinten Nationen in seinem am Donnerstag in Wien veröffentlichten Jahresbericht.
Bei dem Drogenkonsum älterer Frauen und Männer handele es sich um eine "versteckte Epidemie". Mit der Alterung der Weltbevölkerung nehme die Anfälligkeit für Drogenkonsum und Drogenabhängigkeit bei älteren Menschen zu. Der Rauschgift-Konsum bei der Bevölkerung über 65 Jahren sei von den Regierungen "weitgehend übersehen" worden, hieß es.
"Daten haben gezeigt, dass der Konsum von Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln, Benzodiazepinen und Sedativa bei älteren Menschen in den letzten zehn Jahren zugenommen hat", hieß es weiter. Auch vergrößere sich die Zahl der älteren Menschen, die sich wegen Drogenproblemen in Behandlung befinden.
Ältere Menschen mit Drogenprobleme seien mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, etwa mit Isolation oder körperlichen Einschränkungen. Der Suchtstoffkontrollrat empfiehlt eine verstärkte Forschung über Drogenkonsumstörungen bei älteren Menschen als ersten Schritt, um diesem "alarmierenden Trend" Trend entgegenzuwirken. Auch sollte der Zugang zu Gesundheits- und Behandlungsleistungen verbessert werden, die auf diese Bevölkerungsgruppe zugeschnitten seien.