Berlin (epd). Nur neun Prozent der Flussauen in Deutschland sind ökologisch noch weitgehend intakt. Dem am Donnerstag in Berlin vom Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz veröffentlichten Auenzustandsbericht zufolge sind artenreiche Wiesen, Feuchtgebiete und Auenwälder selten geworden. Mehr als die Hälfte der Auen sind durch Flussbegradigungen, Deichbau und intensive Nutzung der Flächen etwa für Siedlungen oder den Verkehr stark verändert. Zwei Drittel stehen bei Hochwasser nicht mehr als Überschwemmungsflächen zur Verfügung.
Auen sind für den Hochwasserschutz besonders wichtig. Sie filtern aber auch das Wasser, tragen somit zur Trinkwasserversorgung bei und verbessern die Wasserqualität in den Flüssen. Vielen Tier- und Pflanzenarten bieten sie einen Lebensraum. Zuletzt war der Auenzustandsbericht 2009 veröffentlicht worden. Seither hat sich der Zustand der Flussauen kaum verändert. Für die Erhebung wurden die Auen von 79 großen Flüssen mit einer Gesamtlänge von 10.297 Flusskilometern untersucht. Sie umfassen etwa 4,5 Prozent der Fläche Deutschlands.