Studie: Jeder Fünfte musiziert in seiner Freizeit

Studie: Jeder Fünfte musiziert in seiner Freizeit

Bonn (epd). Musizieren in der Freizeit ist in Deutschland beliebt. Knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Bevölkerung ab 6 Jahren macht regelmäßig Musik als Hobby, wie aus einer am Mittwoch in Bonn vorgestellten Studie des Deutschen Musikinformationszentrums (miz) hervorgeht. Musizieren in der Freizeit sei dabei aber stark schichtgebunden, hieß es. Gut gebildete Menschen mit höherem Einkommen musizierten etwa doppelt so viel wie jene mit einem niedrigen finanziellen Status.

Für die nach eigenen Angaben erste repräsentative Erhebung wurden 1.208 Interviews mit Personen ab 16 Jahren geführt. Darunter waren 331 Eltern, die auch Auskunft über das Interesse ihrer Kinder zwischen 6 und 15 Jahren gaben. Die Befragung fand im November und Dezember 2020 statt, habe aber das Musizierverhalten vor der Corona-Pandemie in den Fokus gestellt, hieß es.

Das Durchschnittsalter für den Einstieg ins Musikmachen liegt laut Studie bei elf Jahren. Gespielt wird vor allem zu Hause oder in einem privaten Umfeld. Ein Viertel musiziert in einem Chor, knapp ein Fünftel in der Kirche. Auch das Musikmachen bei Freizeiten oder Brauchtums-Veranstaltungen mit Bands, Blaskapellen und Spielmannszügen sowie Orchestern und Ensembles stehe hoch im Kurs.

Das Musizieren in der Freizeit ist der Studie zufolge auch eine Frage des Alters. Während knapp die Hälfte der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 15 Jahren in Deutschland ein Instrument spielt oder gemeinschaftlich singt, sind es bei den über 30-Jährigen nur noch etwa 13 Prozent. Die große Mehrheit macht dabei regelmäßig Musik, und zwar mindestens einmal pro Woche.

Die Corona-Pandemie habe nur zum Teil etwas am Verhalten der Hobby-Musiker geändert, so die Erhebung. Lediglich ein Viertel der Instrumente spielenden Kinder und Jugendlichen sowie rund ein Drittel der Amateurmusiker ab 16 Jahren machen seitdem seltener Musik. Bei den Singenden dagegen gab die Hälfte an, weniger zu musizieren - vor allem wegen fehlender Kontaktmöglichkeiten.