Berlin (epd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert eine Verteuerung von Fleisch zugunsten der Umwelt. Anlässlich des Weltverbrauchertages (15. März) erklärte der Verband am Sonntag in Berlin, es brauche gezielte Strategien, um den Fleischkonsum "um mindestens die Hälfte zu reduzieren" und die Fleischproduktion umzubauen. Dabei stellte er den reduzierten Mehrwertsteuersatz für tierische Produkte infrage.
"Gegenwärtig gehören Fleisch- und Milchprodukte zu den Lebensmitteln, die mit einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent belegt werden, da Ende der 60er Jahre allen Bürgerinnen und Bürgern der Konsum tierischer Nahrungsmittel ermöglicht werden sollte", sagte die Agrarexpertin des Verbands, Katrin Strenz und ergänzte: "Eine Vergünstigung dieser Produkte ergibt in Zeiten des überhöhten Konsums keinen Sinn mehr." Zugleich forderte der BUND bei einer Verteuerung von Fleisch einen sozialen Ausgleich für einkommensschwache Familien.
Die Tierhaltung verursacht nach Angaben des BUND weltweit 14,5 Prozent der globalen Emissionen. Während der Corona-Lockdowns sei die Nachfrage nach Fleisch in Europa um 2,3 Prozent zurückgegangen, die nach Bio-Produkten hingegen gestiegen. Die Bundesregierung müsse diesen Trend unterstützen und eine ernährungspolitische Strategie entwickeln, forderte der Verband.