Unabhängig davon ermutigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz laut Mitteilung der Bistums-Pressestelle am Dienstag, an gottesdienstlichen Feiern anderer Konfessionen teilzunehmen. Der 3. Ökumenische Kirchentag findet coronabedingt digital und dezentral vom 13. - 16. Mai in Frankfurt statt.
In der evangelischen Kirche gebe es die Form der expliziten Einladung zum Empfang des Abendmahls, führte der auf katholischer Seite gastgebende Bischof des Ökumenischen Kirchentags aus. "Eine solche allgemeine Einladung aller Getauften ist in der Eucharistiefeier aufgrund der nicht verwirklichten vollen Kirchengemeinschaft bislang nicht möglich. Gemäß dem katholischen Messbuch gibt es diese Form der persönlich ausgesprochenen Einladung auch nicht. Es ist daher weder eine allgemeine Einladung noch eine Ausladung auszusprechen", schrieb Bätzing.
Voraussetzung für einen würdigen Empfang der eucharistischen Gaben sei für Katholiken wie Nichtkatholiken die Prüfung des eigenen Gewissens. "Als Seelsorger respektieren wir die Gewissensentscheidung, wenn jemand nach ernster Prüfung und in Übereinstimmung mit dem katholischen Glauben die heilige Kommunion empfängt", schrieb der Bischof.
Teilnahme an Gottesdiensten anderer Konfessionen "spannend und inspirierend"
Von dem Unterschied von katholischer Eucharistie und evangelischem Abendmahl abgesehen, kann nach den Worten Bätzings die Teilnahme an Gottesdiensten anderer Konfessionen "spannend und inspirierend sein". Gläubige sollten die Gelegenheit beim Ökumenischen Kirchentag nutzen, die unterschiedlichen Traditionen kennenzulernen. Auch in katholischen Gottesdiensten sollten sich nichtkatholische Teilnehmende "als willkommene Gäste erfahren", schrieb der Bischof. Sie könnten durch Gebet, Fürbitte, Glaubenszeugnis oder Grußwort eingebunden werden. Der 3. Ökumenische Kirchentag solle "die Erfahrungen bestärken, dass Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen viel mehr eint, als trennt", schrieb Bätzing.
Dagegen hatten vor einer Woche evangelische und katholische Frankfurter Theologen in einer Erklärung für die wechselseitige Teilnahme an Eucharistie und Abendmahl geworben. Die inzwischen erreichte Verständigung lasse es zu, dass beide Konfessionen ihre unterschiedlichen Mahlfeiern als Ausdruck der Gemeinschaft mit dem gegenwärtigen Christus verstünden, erklärten unter anderen die Stadtdekane.
Die Unterzeichner räumten ein, dass es beim unterschiedlichen Amtsverständnis der Kirchen weiteren Klärungsbedarf gebe. "Trotzdem haben wir Frankfurter Christinnen und Christen das Vertrauen in die jeweils andere Form der Mahlfeier", heißt es weiter.