Osnabrück (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) als entscheidende Impulsgeberin für nachhaltiges Leben und Wirtschaften gelobt. Die Corona-Pandemie habe den Menschen auf dramatische Weise ihre Abhängigkeit von Natur und Umwelt ins Bewusstsein gerufen, sagte Merkel am Montag anlässlich des 30-jährigen Bestehens der in Osnabrück ansässigen Stiftung. "Denn der Rückgang der Artenvielfalt und das Vordringen des Menschen in sensible Naturräume erhöhen die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern."
Merkel erinnerte in ihrem Grußwort während des digitalen Festakts an die Anfänge der DBU. Nach Mauerfall und Wiedervereinigung habe sich schnell herausgestellt, "dass weite Gebiete der ehemaligen DDR sowohl technologisch als auch ökologisch - zurückhaltend formuliert - sehr zu wünschen übrig ließen." Damals habe sich besonders eindringlich gezeigt, "dass eine gute Umwelt ein Wert an sich ist, aber auch als Standortfaktor große Bedeutung hat". Die DBU habe erheblichen Anteil daran gehabt, dies ins Bewusstsein zu rücken, sagte die Kanzlerin.
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betonte, die Stiftung werde weiter Öko-Innovationen voranbringen: "Denn wir sind überzeugt, dass die Märkte von morgen nachhaltig sind. Und auf Dauer bleiben nur die Unternehmen erfolgreich, die nachhaltig wirtschaften, neue umweltgerechte Technologien entwickeln und die die neuen ökologischen Geschäftsmodelle voranbringen."
Die in Osnabrück ansässige DBU wurde als Stiftung bürgerlichen Rechts errichtet. Das Stiftungskapital wurde aus dem Verkaufserlös der Salzgitter AG mit umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro von der Bundesrepublik Deutschland bereitgestellt. Mit diesem Stiftungsvermögen gehört die DBU zu den größten Stiftungen in Europa.
Seit Aufnahme der Fördertätigkeit im März 1991 hat die Stiftung für mehr als 10.200 Projekte zum Schutz der Umwelt etwa 1,9 Milliarden Euro bewilligt. Sie unterstützt vor allem Innovationen in Forschung und Wissenschaft sowie in der mittelständischen Wirtschaft. Sie vergibt zudem seit 1993 jährlich den mit 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis. Nach den Worten von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) ist die DBU "seit 30 Jahren der Garant für einen demokratischen Umweltschutz in Deutschland".