Berlin (epd). Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ist am Freitag zu einem Besuch der Bundeswehrsoldaten im afghanischen Masar-i-Scharif eingetroffen. Wie ihr Ministerium in Berlin mitteilte, will sie sich im Gespräch mit den Frauen und Männern der Truppe einen Überblick über die aktuelle Lage verschaffen. Zur Dauer des Besuchs wurden keine Angaben gemacht.
Afghanistan brauche dringend Perspektiven und den gesellschaftlichen Ausgleich zwischen verfeindeten Gruppen, erklärte die Ministerin. Die deutschen Soldaten könnten diese Prozesse nicht ersetzen. "Die Männer und Frauen der Bundeswehr leisten aber gemeinsam mit Verbündeten insbesondere im Norden des Landes einen wichtigen Beitrag", erklärte Kramp-Karrenbauer. "Wir sind dazu bereit, den Friedensprozess weiterhin zu unterstützen", sagte die Ministerin. Der Schutz der Soldatinnen und Soldaten habe dabei sehr hohe Priorität. Ziel bleibe der geordnete Abzug.
Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan auf den Weg gebracht. Damit ist ein Abzug noch nicht in Sicht. Bis zu 1.300 deutsche Soldaten sollen noch weitere zehn Monate am Hindukusch an der Mission "Resolute Support" teilnehmen und afghanische Sicherheitskräfte unterstützen. Derzeit sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums rund 1.100 Bundeswehrsoldaten dort stationiert. Die Verlängerung soll bis zum 31. Januar 2022 gelten. Der Bundestag muss darüber noch abstimmen.