Bonn (epd). Wenn die Zahl der Corona-Schutzimpfungen steigt und die Impfkampagnen weltweit anlaufen, sollten nach Ansicht der Uno-Flüchtlingshilfe auch geflüchtete Menschen verstärkt davon profitieren. Die Einbeziehung der weltweit rund 80 Millionen Flüchtlinge in die Impfaktionen sei ein wichtiger Schlüssel, um die Pandemie erfolgreich einzudämmen, erklärte der nationale Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag in Bonn. "Die Pandemie kennt keine Grenzen und keine Privilegien", betonte der Geschäftsführer der Organisation, Peter Ruhenstroth-Bauer. "Profitiert nur ein Bruchteil der Weltbevölkerung von Schutzmaßnahmen, verlieren wir alle."
Bei den Vorbereitungen der Regierungen für die Verteilung der Impfstoffe müssten deshalb auch Flüchtlinge berücksichtigt werden, hieß es. Das UNHCR schaffe zudem verstärkten Zugang zu Wasser, medizinischer Versorgung und Hygienematerial und helfe, die Ausbreitung von Krankheiten zu überwachen und schnell zu handeln, um das Infektionsgeschehen einzudämmen.
Die Uno-Flüchtlingshilfe verwies darauf, dass Flüchtlinge weltweit von Corona-Infektionen besonders betroffen seien. Die Unterkünfte für die Flüchtlinge verwandelten sich "teilweise in eine Falle", denn viele Betroffene lebten in überfüllten Lagern, notdürftigen Siedlungen oder städtischen Zentren, wo es schwierig sei, Abstands- und Hygienemaßnahmen umzusetzen. Hinzu komme der Mangel an sauberem Wasser, Gesundheitsversorgung und Hygieneartikeln wie Masken und Desinfektionsmitteln.