Berlin/Dessau-Roßlau (epd). Die Luft in Deutschland ist sauberer geworden. 2020 sei eine deutlich niedrigere Schadstoffbelastung als in den Vorjahren gemessen worden, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Dienstag in Berlin. Der Rückgang der Stickstoffdioxid- und Feinstaubstaubkonzentration lasse sich zum Teil durch die Einschränkungen in der Corona-Pandemie erklären, folge aber auch einem langfristigeren Trend.
Nur noch in Hamburg und München seien nach aktuellem Stand der Auswertung beim Stickstoffdioxid vergangenes Jahr Überschreitungen des Grenzwertes in Städten festgestellt worden, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner. Dazu hätten vor allem moderne Dieselfahrzeuge beigetragen, etwa durch eine Erneuerung der Fahrzeugflotte und verbesserte Software. Der 20 bis 50 Prozent geringere Verkehr im ersten Lockdown im März und April 2020 habe etwa ein Viertel der Rückgänge bei den Stickoxiden bewirkt.
Trotz des Rückgangs der Feinstaub-Belastung seien größere Anstrengungen nötig, betonte Messner. Auf Feinstaub seien laut Europäischer Umweltagentur 2018 etwa 63.100 Todesfälle in Deutschland zurückzuführen, sagte der UBA-Präsident. Die Verbesserung der Luftqualität in diesem Punkt gehe vor allem auf die Reduktion der Auspuffemissionen durch Partikelfilter zurück. Dagegen stiegen die Belastungen aus dem Abrieb von Reifen, Bremsen und Straßenbelag, da auch die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge zunehme. Bedeutendste Feinstaub-Quelle sei inzwischen die Holzfeuerung.