Hanau (epd). Mit einem Gedenkgottesdienst in der Hanauer Marienkirche erinnert die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am Sonntag an die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags vom 19. Februar 2020. Die Feier mit Bischöfin Beate Hofmann und Dekan Martin Lückhoff stehe unter dem Motto "Offen für Vielfalt - geschlossen gegen Ausgrenzung", teilte die EKKW am Dienstag mit. Wegen der Corona-Pandemie sei ein Besuch nur nach Voranmeldung möglich, die Feier werde aber auch per Livestream auf der Homepage der Landeskirche übertragen.
Bereits am Freitag, dem Jahrestag des Anschlags, wird Bischöfin Hofmann in der Marienkirche Kerzen für die Opfer entzünden und ein Friedensgebet halten. "Wir wollen hinschauen, wo Unrecht sich einschleicht und Fremdenhass sich breit macht", heißt es im Gebetstext. Bis 20 Uhr wird es dann in der Kirche stündlich ein Friedensgebet geben. Mit Bezug auf das Datum des Anschlags sollen um 19.02 Uhr in Hanau und Umgebung die Glocken der evangelischen und katholischen Kirchen läuten. Am Jahrestag findet in der hessischen Stadt eine Gedenkfeier statt, an der auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnimmt.
Im Internet richtet die EKKW einen virtuellen Raum für das Gedenken ein. Unter dem Motto "Mein Licht für Hanau" können auf Facebook (www.facebook.com/kirchenkreishanau) virtuelle Kerzen angezündet werden. Für jedes online geteilte Kerzenbild soll vor Ort in der Marienkirche ebenfalls eine Kerze entzündet werden.
In Hanau hatte ein Mann am 19. Februar 2020 neun Menschen aus Einwandererfamilien erschossen und anschließend seine Mutter und sich selbst getötet.