Ugandischer Rebellenführer geht gegen Verurteilung in Berufung

Ugandischer Rebellenführer geht gegen Verurteilung in Berufung

Den Haag (epd). Der ugandische Rebellenführer Dominic Ongwen geht gegen seine Verurteilung wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Berufung. Der Internationale Strafgerichtshof habe Beweise, darunter Ongwens eigene Entführung als Kind, nicht genügend berücksichtigt, erklärte sein Anwalt Krispus Ayena Odongo laut der Zeitung "The East African" am Montag. Ongwen war am 4. Februar in 61 von 70 Anklagepunkten in Den Haag verurteilt worden.

Dem Urteil zufolge ist Ongwen unter anderem für Mord, Folter, sexuelle Gewalt und Angriffe auf die Zivilbevölkerung in den Jahren 2002 bis 2005 verantwortlich, die die berüchtigte "Widerstandsarmee des Herrn" (LRA) in Norduganda beging. Der heute etwa 46-Jährige war als Kind selbst verschleppt worden und stieg zu einem Stellvertreter von LRA-Chef Joseph Kony auf, der vom Strafgerichtshof mit Haftbefehl gesucht wird. Das Strafmaß wird nach einer weiteren Sitzung im April verkündet. Ongwen droht eine Haftstrafe von bis 30 Jahren.