Rom (epd). Die 422 von der "Ocean Viking" geretteten Flüchtlinge sind auf ein Quarantäne-Schiff und in Aufnahme-Einrichtungen in Sizilien gebracht worden. Anderthalb Tage nach ihrer Ankunft im Hafen von Augusta südlich von Catania verließen die letzten Geretteten am Dienstag das Schiff, wie die Organisation SOS Méditerranée mitteilte, die die "Ocean Viking" betreibt. Eine Schwangere, ein Mann mit einer Kopfverletzung und ein weiterer Verletzter wurden in ein Krankenhaus eingeliefert.
Bereits am Vortag waren 49 Gerettete positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Erwachsenen unter ihnen wurden gemeinsam mit den übrigen Volljährigen auf das Quarantäne-Schiff "Rhapsody" gebracht. Die 124 geretteten Minderjährigen wurden in eine Aufnahmeeinrichtung in Pozzallo im Südosten der Insel transferiert. Die Besatzung der "Ocean Viking" wird zwei Wochen in Quarantäne verbringen.
Das Team der "Ocean Viking" hatte die Menschen in mehreren Einsätzen vor der libyschen Küste gerettet. Das Schiff hatte erst im Januar bei drei Einsätzen 373 Menschen gerettet, die schließlich ebenfalls in Augusta in Sizilien von Bord gehen durften. Zuvor war das Schiff fünf Monate lang in Italien wegen angeblicher Sicherheitsmängel festgehalten worden.
SOS Méditerranée ist eine europäische Organisation mit Vereinen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz, die gemeinsam die "Ocean Viking" betreiben. Das Schiff fährt unter norwegischer Flagge.