New York/Genf (epd). Der UN-Sicherheitsrat hat sich nicht auf eine gemeinsame Haltung gegenüber dem Militärputsch in Myanmar einigen können. Die Beratungen unter den 15 Mitgliedsstaaten würden fortgesetzt, teilte die britische Ratspräsidentschaft am Dienstag in New York lediglich mit. Mitglieder des Rates hätten ihre Besorgnis über die Lage in Myanmar zum Ausdruck gebracht, hieß es.
Nach dem Militärputsch am Montag in dem südostasiatischen Land drängen viele Staaten die Machthaber zur Freilassung der De-Facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Wegen der Lage in Myanmar war der Weltsicherheitsrat zu einer nichtöffentlichen Sitzung zusammenkommen. Die USA hatten mit Sanktionen gedroht. Der Putsch setzte der vor zehn Jahren eingeleiteten demokratischen Öffnung in Myanmar ein Ende.
Das Militär hatte die Macht übernommen und für ein Jahr den Ausnahmezustand verhängt. Zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt sollen Neuwahlen stattfinden. Den Staatsstreich begründeten die Generäle mit angeblichem Wahlbetrug, ohne dafür Beweise vorzulegen. Die Parlamentswahlen vom 8. November hatte Suu Kyis NLD klar gewonnen. Die Partei der Militärs war unterlegen. Zum Übergangspräsidenten ernannte die Armee nun den Ex-Offizier und Vizepräsidenten Myint Swe.