Wiesbaden (epd). Im Jahr vor der Corona-Pandemie nahmen fast 8,6 Millionen junge Menschen an öffentlich geförderten Angeboten der Jugendarbeit teil. 2019 gab es bundesweit knapp 156.700 solcher Angebote, etwa Kinderfreizeiten oder Sportveranstaltungen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte.
Rund 1,5 Millionen junge Menschen nahmen demnach an einer Freizeit teil. Etwa 805.500 Kinder und Jugendliche nutzten klassische Gruppenangebote, wie etwa kirchliche Gruppenstunden. Auch die offenen Angebote ohne festen Teilnehmerkreis - wie Jugendzentren oder betreute Abenteuerspielplätze - hätten vor Ausbruch der Pandemie noch regen Zulauf gehabt: Im Jahr 2019 nutzten knapp 950.200 Besucherinnen und Besucher die gut 24.300 offenen Angebote regelmäßig.
Gut zwei Drittel der öffentlich geförderten Angebote machten freie Trägern der Kinder- und Jugendhilfe - zum Beispiel Kirchen, Wohlfahrtsverbänden oder Jugendverbänden. Knapp ein weiteres Drittel lag in Händen der Kommunen. Thematisch standen Spiele (35 Prozent), Sport (24 Prozent) und gesellschaftliche und religiöse Themen (24 Prozent) im Mittelpunkt. Aber auch Kunst und Kultur (22 Prozent) sowie Natur und Umwelt (14 Prozent) spielten eine größere Rolle (Angebote können mehrere Themen umfassen).
Die coronabedingte Einstellung vieler Angebote sei nicht nur für die junge Zielgruppe ein Einschnitt, sondern auch für diejenigen, die im Rahmen der Jugendarbeit ehrenamtlich aktiv sind, erklärte das Statistische Bundesamt. Vor Ausbruch der Pandemie brachten sich demnach in 55 Prozent aller öffentlich geförderten Angebote Kinder, Jugendliche oder Erwachsene ehrenamtlich ein. Zusammen waren das rund 563.500 Menschen, ein Viertel davon war minderjährig.