Den Haag (epd). Der Ölkonzern Shell ist laut dem Urteil eines niederländischen Gerichts für die Verschmutzung von Land in Nigeria haftbar. Der Konzern sei für mehrere Öl-Lecks im Nigerdelta verantwortlich und müsse einen noch zu bestimmenden Betrag an Schadensersatz zahlen, entschied ein Gericht am Freitag in Den Haag. Vier nigerianische Bauern und die Umweltorganisation "Friends of the Earth" hatten 2008 gegen den Konzern geklagt, weil durch austretendes Öl aus Pipelines unter anderem Trinkwasser und Ackerland verseucht worden waren.
Der britisch-niederländische Shell-Mutterkonzern mit Sitz in Den Haag hatte eine Verantwortlichkeit zurückgewiesen und immer wieder argumentiert, die Klage der Bauern müsse vor einem nigerianischen Gericht verhandelt werden. Das Urteil vom Freitag wird als wegweisend für die Haftung und Verantwortlichkeit großer Konzerne gesehen.