Brüssel (epd). Verbraucher werden im Internet offenbar immer wieder mit trügerischen oder falschen Angaben zur Umweltfreundlichkeit eines Produkts in die Irre geführt. Eine Untersuchung der EU-Kommission im Zusammenarbeit mit nationalen Behörden ergab in 42 Prozent der Fälle Anhaltspunkte für sogenanntes Greenwashing (wörtlich "Grün-Waschen"), wie die Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Es ging um Bereiche wie Kleidung, Kosmetik und Haushaltsgeräte.
Nach einer Vorauswahl untersuchten Prüfer 344 verdächtige Angaben genauer, wie die Kommission weiter erklärte. In 37 Prozent dieser Fälle seien vage und allgemeine Angaben wie "umweltfreundlich", "nachhaltig" und "bewusst" gemacht worden, die dem Verbraucher "den unbegründeten Eindruck" vermitteln sollten, dass ein Produkt keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt habe. In über der Hälfte der Fälle hätten die Händler nicht genug Information bereitgestellt, damit Kunden die Richtigkeit der Angabe beurteilen konnten. Und zu 59 Prozent hätten sie keine leicht zugänglichen Beweise zur Untermauerung der Angaben vorgelegt.
Den insgesamt 42 Prozent Fällen, in denen sich Anhaltspunkten für falsche und trügerische Angaben ergaben, wollen die Behörden nun weiter nachgehen. Die Anbieter könnten gegen die Vorgaben eines EU-Gesetzes gegen unlautere Geschäftspraktiken verstoßen haben.