Berlin (epd). Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will Gastronomen dazu verpflichten, Mehrwegverpackungen für alle Take-Away-Gerichte anzubieten. "Noch ist Wegwerfplastik in vielen Restaurants, Imbissen und Cafés die Regel", sagte Schulze der "Bild am Sonntag". "Mein Ziel ist, dass Mehrweg to go der neue Standard wird. Daher will ich die Gastronomie verpflichten, künftig neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen anzubieten."
Eine entsprechende Novelle des Verpackungsgesetzes soll laut der Zeitung am Mittwoch ins Kabinett eingebracht werden. Die Pflicht solle ab Januar 2023 für sogenannte "Letztvertreiber", also alle Gastronomen, Caterer und Lieferdienste gelten. Ausgenommen seien Betriebe mit weniger als 80 Quadratmetern Fläche und maximal fünf Mitarbeitern. Die Mehrweg-Alternative solle nicht mehr kosten als Einweg-Verpackungen.
Die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes, Ingrid Hartges, kritisierte den Zeitpunkt des Vorstoßes. "Die Diskussion um eine Mehrweg-Pflicht kommt zur absoluten Unzeit", sagte Hartges der Zeitung. "Liefer- und Abholdienste sind momentan das Einzige, was die Branche am Leben erhält. Das Letzte, was die Gastronomie jetzt braucht, ist die Aussicht auf zusätzliche Kosten und Dokumentationspflichten."
epd fu