Berlin (epd). Die diesjährige Winter-Vogelbeobachtungsaktion hat nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) alle Rekorde gebrochen. An der "Stunde der Wintervögel" am vergangenen Wochenende hätten sich mehr als 185.000 Vogelfreundinnen und -freunde beteiligt. Gesichtet wurden demnach über 4,4 Millionen Vögel in rund 130.000 Gärten, wie der Nabu am Mittwoch in Berlin mitteilte. Der Naturschutzbund rechnet mit noch steigenden Zahlen, da Beobachtungen bis kommenden Montag gemeldet werden können.
Der bisherige Teilnehmerrekord stammte mit 143.000 Beobachtern aus dem Vorjahr. Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller zeigte sich erfreut über die stetig wachsende Beliebtheit der wissenschaftlichen Mitmachaktion. "Sicherlich hat auch der derzeitige Corona-Lockdown dazu geführt, dass mehr Menschen ihr Interesse für die Natur vor der eigenen Haustür entdecken", fügte er hinzu.
Nach den bisherigen Ergebnissen wurden pro Garten 34,3 Vögel gezählt, der bisher niedrigste Wert seit Beginn der Aktion im Jahr 2011. Die fünf am häufigsten gemeldeten Arten waren Haussperling, Kohlmeise, Feldsperling, Blaumeise und Amsel. Schwach vertreten waren bei der diesjährigen Zählung die typischen Futterplatzbesucher wie Schwanzmeisen, Kleiber, Gimpel und Kernbeißer. Deren Winterbestände seien auf den Zuzug von Artgenossen aus dem Norden angewiesen, der in diesem milden Winter wohl teilweise ausgeblieben sei. Auch Blaumeisen wurden weniger gesichtet.
Der Naturschutzbund ruft seit 2005 jährlich im Mai zur bundesweiten Vogelzählung "Stunde der Gartenvögel" auf. 2011 kam die "Stunde der Wintervögel" zum Jahresanfang dazu.