Bonn (epd). Der Unesco-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe hat insgesamt 14 Formen von überliefertem Wissen und Können neu in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dazu gehören unter anderem die Saunakultur in Finnland und das Schattenboxen Taijiquan oder Tai Chi aus China, wie die Deutsche Unesco-Kommission am Donnerstagabend in Bonn mitteilte. Auch die kunstvolle Produktion von Glasperlen in Italien und Frankreich sowie die Zeidlerei, die traditionelle Waldimkerei in Polen und Belarus seien jetzt Immaterielles Kulturerbe.
Außerdem seien drei gute Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes in das gleichnamige Register eingetragen worden, hieß es weiter. Dazu zählt das Bauhüttenwesen, das von Frankreich, Norwegen, Österreich, der Schweiz und Deutschland gemeinsam nominiert worden war. Ebenfalls in die Liste aufgenommen wurden ein Programm zum Erhalt der Yole, einem auf Martinique gebauten und verwendeten Segelboot, und die Erforschung, Bewahrung und Förderung des vielstimmigen Gesangs von Epirus in Griechenland.
Der Unesco-Ausschuss tagt den Angaben zufolge noch bis Samstag, aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr erstmals online. Die Beratungen über die Aufnahme lebendiger Traditionen, Bräuche und Handwerkstechniken in die Kulturerbe-Listen seien für dieses Jahr aber beendet. Insgesamt seien jetzt 492 Formen des Immateriellen Kulturerbes auf der internationalen Repräsentativen Liste und 67 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes eingetragen. Das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes umfasse 25 Einträge.
Mit dem Bauhüttenwesen verzeichnet Deutschland nun fünf Einträge auf den Unesco-Listen des Immateriellen Kulturerbes: Neben dem Bauhüttenwesen in Europa gehören dazu die Genossenschaftsidee und -praxis, Orgelbau und Orgelmusik, die Falknerei sowie der Blaudruck.