Berlin (epd). Die Wälder in Berlin sind so krank wie nie. Der Gesundheitszustand der Bäume befinde sich auf einem historischen Tiefstand seit 1991, erklärte Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) am Montag bei der Vorstellung des Waldzustandsberichtes 2020. Nur noch sieben Prozent der Bäume seien ohne Schäden, ein Prozent weniger als 2019. Besonders Kiefern litten unter Dürre und Hitze. Eichen erholten sich dagegen leicht.
"Der Berliner Wald leidet sicht- und messbar unter der Erderhitzung", sagte Günther. Lange Trockenheitsphasen und hohe Temperaturen im dritten Jahr in Folge setzten den Bäumen enorm zu: "Wir steuern dem Waldsterben mit einem großangelegten Mischwaldprogramm, ökologischer Bewirtschaftung, deutlich mehr Personal und Geld entgegen." Seit 2012 seien knapp drei Millionen neue Bäume gepflanzt worden, hieß es weiter.
Die Waldzustandserhebung erfolgt regelmäßig seit 1991. Den Angaben zufolge erreichte der Anteil abgestorbener Bäume 2020 mit 2,7 Prozent (Vorjahr: 1,7 Prozent) einen neuen Höchstwert. Mit 36 Prozent (wie im Vorjahr) zeigt mehr als ein Drittel aller Bäume deutliche Schäden. Leichte Schäden weisen 57 Prozent der Bäume auf (Vorjahr: 56 Prozent).