Brüssel (epd). Die EU hat im vergangenen Jahr 3,7 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen als 2018 und damit den niedrigsten Stand seit 1990 erreicht. Gegenüber 1990 seien die Emissionen um 24 bis 25 Prozent gesunken, heißt es in einem am Montag von der EU-Kommission in Brüssel veröffentlichten Bericht, der sich auf die heutigen 27 EU-Mitglieder bezieht. Zugleich sei in den drei Jahrzehnten das Bruttoinlandsprodukt um 60 Prozent gestiegen.
Der neueste Rückgang ist laut Kommission vor allem dem Energiesektor zu verdanken. Dort seien die Emissionen von 2018 auf 2019 um fast 15 Prozent reduziert worden. Dabei habe die Umstellung der Stromerzeugung von Kohle auf erneuerbare Energien und Gas die Hauptrolle gespielt. Einen geringen Teil steuerte demnach die Industrie bei, während es bei Verkehr, Gebäuden, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft kaum Änderungen gegeben habe. Beim Flugverkehr in der EU seien die Emissionen sogar um ein Prozent gestiegen.
Vizekommissionschef Frans Timmermans warnte vor einem Nachlassen in der Klimapolitik: "Der heutige Bericht bestätigt jedoch erneut, dass wir unsere Anstrengungen in allen Wirtschaftssektoren verstärken müssen, um unser gemeinsames Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen." Die Klimapolitik wird auch Thema des EU-Gipfels kommende Woche sein.