Washington (epd). Die US-Regierung von Präsident Donald Trump will mehr Flexibilität bei Hinrichtungen. Das Justizministerium stellte am Freitag im "Federal Register" neue Richtlinien für nationalstaatliche Exekution vor. Das Verkündungsblatt ist mit dem Bundesgesetzblatt in Deutschland vergleichbar. Künftig sollen nationalstaatliche Exekutionen mit allen Methoden ausgeführt werden dürfen, die in dem Bundesstaat legal sind, in dem der Verurteilte seine Straftat begangen hat. Gegenwärtig töten Henker in den USA ausschließlich mit dem Barbiturat Pentobarbital.
Die meisten Todesurteile werden in den USA von den Gerichten der Bundesstaaten verhängt. Generalstaatsanwalt William Barr hat sich für den Vollzug der nationalstaatlichen Todesstrafe eingesetzt. Nach 17 Jahren Hinrichtungspause wurden unter dem scheidenden Präsidenten Trump acht Hinrichtungen nach nationalstaatlichen Gesetzen ausgeführt. Laut der NGO "Todesstrafen-Informationszentrum" sehen die 28 der 50 US-Bundesstaaten mit der Todesstrafe die Giftspritze als Hinrichtungsmethode vor. Mehrere Staaten erlauben zusätzliche Methoden, darunter Erschießen, Gas und elektrischer Stuhl.
Vor dem Ende von Trumps Amtszeit am 20. Januar 2021 will Barr fünf weitere Todesurteile vollstrecken lassen, das letzte sechs Tage vor der Amtsübergabe. Trumps Nachfolger Joe Biden hat sich gegen die Todesstrafe ausgesprochen. Seit den 40er Jahren hat kein Präsident so viele Menschen hinrichten lassen wie Trump. Die Bundesstaaten haben 2020 sieben und 2019 22 Hinrichtungen vollstreckt.