Fürth (epd). Zelte, Wäscheleinen und Kinderspielzeug: Mit einem symbolischen Flüchtlingscamp in der Adventszeit macht die evangelische Gemeinde St. Martin in Fürth auf die Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Moria auf der griechischen Insel Lesbos aufmerksam. Pfarrer Kuno Hauck sagte am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Die Situation in Moria ist niemandem mehr präsent, niemand macht was."
Mit dem Flüchtlingscamp vor der Kirche wolle man, dass "die katastrophalen Zustände auf den griechischen Inseln und anderswo nicht vergessen werden und wir uns nicht an die Orte des Schreckens gewöhnen dürfen", sagte Kuno Hauck. Es gehe darum, die Forderung "Evakuiert Moria jetzt" zu unterstützen.
Das etwa 20 Meter lange Lager zwischen der Kirche und dem Pfarrerhaus besteht aus bunten Zelten, zwischen denen Kleidungsstücke hängen, auf Matratzen in den Zelten liegen Plüschtiere und Babysachen. Ein Wegweiser verweist auf die 2.281 Kilometer Distanz zwischen Fürth und Moria. Immer wieder will Hauck aus einem Holzfeuer in einer Feuerschale Rauch aufsteigen lassen. Wenn Regen oder Schnee dem symbolischen Flüchtlingslager zusetzen sollten, sei das so gewollt. "Damit wollen wir die Menschen für das Schicksal der Flüchtlinge im Winter sensibilisieren", sagt der Pfarrer. Zur Aktion gehört auch die tägliche Vorführung des Films "Short Story of Moria" in der Martinskirche im Dezember.